
Golf in Oman
Bei GLFR sind wir begeistert von außergewöhnlichen Golfreisen. Diesmal nehmen wir euch mit nach Oman. Wahrscheinlich nicht das erste Reiseziel, an das man als Golfer denkt, aber das Land hat viel Schönes zu bieten. Auch für Golfer.
Der Nahe Osten ist seit Jahren ein beliebtes Winterziel für Golfer. Mit Temperaturen um die 30 Grad lässt es sich in der Region gut aushalten. Aber viele Touristen kommen nicht weiter als die Vereinigten Arabischen Emirate, insbesondere Dubai. Dubai hat mit einigen berühmten Top-Plätzen auch viel zu bieten. So weit ist Oman noch nicht. Für diejenigen, die neben Golf auch auf der Suche nach Kultur sind, ist das Land jedoch eine gute Alternative.
Oman ist nicht Dubai
Die Vereinigten Arabischen Emirate mit Oman zu vergleichen, ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Obwohl es Nachbarländer sind, unterscheiden sie sich in vielen Bereichen wie Tag und Nacht. In den Emiraten dreht sich alles um Reichtum, und dazu gehören neben teuren Autos, großen Villen und anderen Luxusgütern auch Golfplätze. In Oman ist dieser Reichtum noch weit entfernt.
Nur in der Hauptstadt Maskat sind hier und da westliche Einflüsse zu sehen. Nicht überraschend sind dort auch die einzigen Golfplätze des Landes zu finden. Denn eine Sportart für die breite Masse ist Golf hier sicher nicht. In Maskat sind viele Expats aus der ganzen Welt ansässig. Sie bilden die wichtigste und eigentlich einzige Zielgruppe für die wenigen Golfplätze in Oman. Für die lokale Bevölkerung ist der Sport einfach zu teuer. Viele Plätze gibt es also nicht. Wir spielten auf drei Plätzen in der Umgebung von Maskat.
Oman ist nicht Dubai
Al-Mouj Golf ist qualitativ der beste Platz, den man in Oman finden wird. Direkt am Golf von Oman und nur einen Steinwurf vom Flughafen entfernt, findet man hier einen Platz auf Tour-Niveau. Seit 2018 ist der Platz auch Gastgeber der European Tour mit den Oman Open, die sogar einen niederländischen Touch haben. Joost Luiten gewann hier im selben Jahr sein bisher letztes Turnier. Al-Mouj liegt am Meer, und daher ist der Wind auf dem Links-Kurs absolut ein Faktor. Vor allem die Löcher direkt am Meer sind aufgrund des Windes eine große Herausforderung, aber vor allem ein Augenschmaus. Loch 11 sticht besonders hervor. Dieses Par 3 ist kurz, schön und herausfordernd. Auch die anderen Löcher sind aufgrund ihrer schmalen Fairways keineswegs einfach. Alles in allem bietet Al-Mouj eine gute Gelegenheit, sich mit den Tour-Profis zu messen.
Ras Al Hamra
Bei einem Besuch in Maskat sollte Mutrah nicht fehlen. Dieses alte Zentrum von Maskat ist touristisch, aber auch historisch. Man kann sich durch die Verkäufer im Mutrah Souq schlängeln oder sogar ein typisches arabisches Gewand kaufen. Oder man genießt einfach ein Getränk entlang der wunderschönen, modernen Promenade. Wenn man genug gelaufen ist, kann man den Tag noch mit einer schönen Golfrunde auf Ras Al Hamra abschließen. Selbst wenn es dunkel ist.
Denn nach Sonnenuntergang gehen die Lichter entlang der Fairways dieses Neun-Loch-Platzes an. Eine einzigartige Erfahrung und eigentlich ein Muss bei einem Besuch. Besonders schön ist es, kurz vor Sonnenuntergang mit einer 18-Loch-Runde zu beginnen, um den Platz sowohl im Licht als auch im Dunkeln zu spielen.
Außer den Flutlichtern ist Ras Al Hamra auch einfach ein guter Platz. Gelegen in einem Tal musste man kreativ mit dem Raum umgehen. Das ist gelungen. Wer eine 18-Loch-Runde spielt, spielt nicht zweimal denselben Platz. Durch unterschiedliche Abschläge, Fahnenpositionen oder sogar Grüns fühlt sich ein Loch bei der zweiten Runde doch anders an.
Ghala Valley
Ghala Valley liegt, wie der Name vermuten lässt, in einem Tal. Wie bei Ras Al Hamra war der Platz begrenzt, aber es ist gelungen, einen guten Platz anzulegen. Mit schmalen Fairways ist der Spielraum für einen schlechten Drive sehr klein. Ein Fehlschlag landet in der Wüste und kann sehr unglücklich enden.
Noch vor nicht allzu langer Zeit war Ghala Valley nur ein Neun-Loch-Sandplatz. Der Platz wurde in einen vollwertigen 18-Loch-Platz mit Rasen umgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Trotz seines jungen Alters ist ein wunderschöner, reifer Golfplatz entstanden. Aufgrund des begrenzten Raums sind viele Löcher geradlinig. Ein kleiner Nachteil auf einem ansonsten ausgezeichneten Platz.
Oman hat mehr zu bieten
So schön das Golfen in Oman auch sein mag: ein Ziel für einen „reinen Golfurlaub“ ist es (noch) nicht. Das Land ist einfach zu historisch und vielfältig, um seine Zeit nur mit Golf zu verbringen. Golf als Teil einer schönen Rundreise macht die Reise unserer Meinung nach nicht nur schön, sondern auch wertvoll. Nach einem Besuch in Maskat und den nötigen Golfrunden ist es einfach, das Auto zu nehmen und in den Westen zu fahren. Man kann in einem der vielen Süßwasserseen in der Wüste (Wadis) baden, historische Dörfer im Landesinneren besuchen und Kilometer durch die leere Wüste fahren. Ein Besuch des Jabal Shams, der „Grand Canyon des Nahen Ostens“, sollte bei einer Reise nach Oman ebenfalls nicht fehlen.