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    Amerika gewinnt (nicht ganz überraschend) die Presidents Cup

    Ein amerikanischer Sieg im Presidents Cup ist längst keine Überraschung mehr. Am Sonntag fügte Team USA seinen zehnten Sieg in Folge gegen die Spieler aus dem „Rest der Welt“ zu einer mittlerweile 21 Jahre andauernden Siegesserie hinzu. Das internationale Team von Mike Weir konnte in den Einzeln keine Wunder vollbringen und verlor mit 18,5 zu 11,5.

    Der deutliche Sieg der Amerikaner ist einer der größten in der 30-jährigen Geschichte des Presidents Cup. Mike Weirs Team kämpfte vier Tage lang um jeden Punkt und brachte die Energie zurück, die dem Turnier seit Jahren zu fehlen schien. Mit Tom Kim als übermotivierter Maskottchen zeigte das Team die Leidenschaft, die ein Match, das eigentlich kein richtiges Match ist, dringend brauchte. Leidenschaft, Kampfgeist und Energie hin oder her, letztlich war es wieder ein klarer amerikanischer Sieg, und es stellt sich erneut die Frage, ob das Format nicht überarbeitet werden sollte. Aber dazu später mehr.

    Am Sonntag mussten die Internationals einen Rückstand von vier Punkten aufholen, um das „Wunder von Montreal“ wahr werden zu lassen. Ein Rückstand von vier Punkten ist im Teamgolf historisch gesehen keineswegs uneinholbar, wie die Ryder Cups in Brooklyn und Medinah bewiesen haben. Doch nur wenige glaubten wirklich daran. Das amerikanische Team war auf dem Papier und auch in der Praxis einfach stärker und widerstandsfähiger, wenn es in entscheidenden Momenten drauf ankam.

    Kapitän Jim Furyk schickte mit Xander Schauffele sofort seinen stärksten Mann in das erste Match. Schauffele trat gegen Jason Day an, der am Samstag von seinem Kapitän eine komplette Ruhepause erhalten hatte. Schauffele setzte mit einem deutlichen 5&4-Sieg gegen Day sofort ein Zeichen. Auch mit Sam Burns wollte Furyk eines der 4,5 benötigten Punkte schnell sichern. Burns spielte gegen den Publikumsliebling Tom Kim. Das spannende Match endete jedoch unentschieden – ein weiteres halbes Pünktchen für die Amerikaner.

    Obwohl Hideki Matsuyama überraschend gegen Scottie Scheffler gewann, wurde schnell klar, dass ein Wunder für die Internationals nicht mehr in Reichweite lag. Zu viel Rot dominierte die Anzeigetafel. Russell Henley hatte wenig Mühe mit Sungjae Im (3&2), und der formstarke Patrick Cantlay setzte sich relativ einfach gegen Taylor Pendrith durch.

    Mit nur noch einem benötigten Punkt war es ausgerechnet Keegan Bradley, der den Sack für die Amerikaner zumachen durfte. Bradley hatte letztes Jahr auf schmerzhafte Weise den Ryder Cup verpasst, wurde zum Kapitän für 2025 ernannt und überraschend als Wildcard für den Presidents Cup nominiert. Und er lieferte ab, auch wenn es am Sonntag noch spannend wurde. Mit drei auf und drei Löchern vor sich hatte Bradley auf dem 16. Grün einen kurzen Putt, um den entscheidenden Punkt zu sichern. Er verfehlte, und auch das 17. Loch ging an seinen Gegner See Woo Kim. Auf dem 18. Loch bekam Kim eine Chance aus drei Metern, die internationale Hoffnung am Leben zu erhalten, doch sein Putt verfehlte.

    Damit war die Entscheidung gefallen, und der Presidents Cup ging erneut an die Amerikaner. In den verbleibenden Matches konnten die Internationals die Differenz nicht weiter verringern, und so stand ein Endstand von 18,5 zu 11,5 auf der Anzeigetafel. Auch wenn es die ganze Woche über knapper wirkte, als es das Ergebnis vermuten lässt, war es erneut eine klare Niederlage in einem Turnier, dessen Gewinner schon im Vorfeld festzustehen scheint.

    Damit wird wohl auch der Ruf nach Veränderungen erneut laut werden. Es wird schon seit Längerem offen über Möglichkeiten nachgedacht, den Presidents Cup spannender zu gestalten, als er in den vergangenen 21 Jahren war. 1998 gab es den einzigen Sieg des internationalen Teams, und 2003 teilten beide Teams den Sieg. In allen anderen Ausgaben gewann Amerika. Vor allem das Spiel mit gemischten Teams aus Männern und Frauen ist eine Idee, die bei einigen auf Zustimmung stößt. Im Damengolf sind vor allem Spielerinnen aus Asien in der Weltrangliste stark vertreten, was für ein ausgewogeneres Spielfeld sorgen könnte.

    Ob dieses Konzept jemals Realität wird, ist natürlich ungewiss. Für die Amerikaner wird der Sieg – so selbstverständlich er auch geworden ist – auf jeden Fall ein Ansporn für den Ryder Cup 2025 sein.

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